Der amerikanische Paarforscher John M. Gottman, fand heraus, dass glückliche Paare, anstatt in schlechter Stimmung über Probleme zu reden, lieber bei guter Gestimmtheit nach Lösungen suchen. Sie vermeiden vor allem Vorwürfe, Rechtfertigungen, Geringschätzung oder Kommunikationsvermeidung. Gottmann beobachtete dazu an die 7000 Paare über Jahrzehnte in einem Ehelabor. Er stellte fest:
“Es gibt bestimmte Formen von Negativität, die sich, wenn ihnen freier Lauf gelassen wird, auf eine Beziehung derart tödlich auswirken können, dass ich sie die ´vier apokalyptischen Reiter´ zu nennen pflege.“ (1)
Die vier apokalyptischen Reiter stehen nach Gottman und seines Forschungspartners Levenson auch für die Kommunikationssünden, die eine Ehe bzw. intime Beziehung dauerhaft ruinieren und sich in vielfältiger Gestalt als prozesshaftes Geschehen zeigen und zur Trennung des Paares führen können:
Dieser Reiter zielt nicht auf das Verhalten, sondern auf die Person und ihren Charakter und soll Schuld zuweisen und verurteilend wirken.
Hiermit versucht der eine dem anderen die Schuld wieder zurückzuschieben. Zumindest weist er das von sich, was der andere sagt.
Rechtfertigungen lassen einen Konflikt eskalieren, da dem anderen nachgewiesen werden soll, wie
dumm und ungerechtfertigt die Kritik ist.
Hier trägt der eine Mensch Gleichgültigkeit zur Schau, indem er schweigt, das Geschehen verlässt, resigniert, Gesten des Zuhörens zurückhält oder wie eine reglose Wand wirkt. Dieser Reiter steht für das Desinteresse an den Themen oder guten Lösungen.
Hierzu zählen vor allem nonverbale Gesten und nonverbale Untertöne, wie Spott, Augenrollen, Auslachen, Hohn, abneigende Gesten, Grinsen, abschätziges Kopfschütteln und jeder mimische Ausdruck negativer Gedanken. Dieser Reiter drückt aus, dass es ungelöste Probleme gibt, die sich in Wut, Drohungen, Provokation und Streitsucht äußern.
Wir alle haben eine unbewusste Alarmanlage in uns. Unsere Sinneseindrücke laufen über einen Filter, der in Millisekunden einordnet: Handelt es sich hier um Vertrautes, sollte ich hier aufmerksam sein, gibt es hier gar eine Gefahr?
Diese Einordnung läuft viel schneller ab, als es unser Verstand bewerkstelligen könnte und speist sich aus unseren frühesten Erfahrungen, die die Reaktionen unserer Eltern einbeziehen. Ein Baby weiß schon: Hat Mama Angst, sollte ich hier in Zukunft ebenso vorsichtig sein. Später ordnen Kinder ihre Erfahrungen in sogenannte naive Theorien ein, die im Kleinkindalter durch ihr magisches Denken bestimmt sind. Kleinkinder denken zum Beispiel, sie wären unsichtbar sobald sie die Augen mit ihren Händen verdecken und selbst nichts sehen.
Eine unbewusste, neuronale Bewertung der Sicherheit löst eine reflexartige Verschiebung im autonomen Zustand aus,
ohne dass dies bewusst wahrgenommen werden muss.
Die Folge: Das autonome Nervensystem schaltet in einem Zustand der Gefahrenabwehr um. Der Fokus liegt nun darauf, mögliche Gefahren zu erkennen und darauf instinktiv reagieren zu können.
Auch in Beziehungen werden solche Muster ausgelöst. Hier ist es allerdings ungünstig, wenn sich beide vertrauensvoll etwas mitteilen möchten. Der Modus der Gefahrenabwehr trübt die Wahrnehmung von wohlwollenden Gesten und Worten, da die Aufmerksamkeit auf möglichen Gefahren liegt. Diese, also die herausgerutschten negativen Worte werden sogleich gesehen. Es ist in diesem Zustand praktisch nicht möglich, Vertrauen zu haben. Und ohne Vertrauen ist ein gutes Gespräch nicht möglich.
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Und wie schaffen wir das? Allein ist es schwer.
Ich biete Euch, den Pol, der mit Euch einen Schritt zurück geht und, den neutralen Focus hält. Zusammen schauen wir uns wertungsfrei an, was passiert und was in Eurer Beziehung wichtig ist, um eine friedliches Milieu für Euch beide zu schaffen und wie Ihr es hinbekommt.
Sandra Schinke -BeziehungsArt
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